Einen von zwei Schmerzen müssen wir ertragen: Den Schmerz der Disziplin oder den eines schlechten Gewissens. Der Unterschied ist, Disziplin wiegt Gramm, ein schlechtes Gewissen wiegt Tonnen.
Jim Rohn
Progression and Regression

In uns Menschen sind von Geburt an natürliche Bewegungsmuster angelegt. Neugierde und unseren Eltern nacheifernd, motiviert uns auf die lange und anstrengende Entdeckungsreise zu gehen. Lässt uns den Kopf heben. Wir entdecken Hände und Füße. Ziehen die Knie in Richtung Brust und saugen genüßlich am großen Zeh. Die Knie angezogen und den Eltern nachsehend rollen wir überraschend vom Rücken auf den Bauch. Verfeinern dieses Rollen, entdecken den Vierfüßlerstand und schaffen es mit enormer Leistung und permanentem Üben nach ca. einem Jahr in den aufrechten Stand und gehen. So die Kurzform unserer natürlichen Entwicklung.
Diese Entwickung von der Rückenlage in den Stand ist als Progession zu verstehen. Von einem beliebigen Punkt in Entwicklungsstufen einen oder mehrere Zwischenschritte zurück zu gehen, verstehen wir als Regression.
Worin liegt der Vorteil?
Als Säugling und Kleinkind motiviert uns unsere Umwelt. Wir üben, üben, üben und üben. Die Leistung die wir in dieser Entwicklungsphase aufbringen ist enorm. Entwickeln Beweglichkeit und Stärke um über einfache Bewegungen in komplexere zu wechseln.
Bauen gezielt Fähigkeiten auf, die wir für die nächsten Entwicklungsschritte benötigen.

- Geduld
- Ausdauer
- Koordnation
- Beweglichkeit
- Kraft
- Stabilität
Gezielt und mit Geduld auf den nächsten Entwicklungsschritt hinzuarbeiten ist das Eine. Ist es uns nicht möglich die nächste Ebene zu erreichen dann fehlt eventuell die notwendige Ansteuerung oder Koordinationsfähigkeit. Oder aber am notwendigen Bewegungsumfang oder Stärke. Oder von allem ein mehr oder weniger. Es muss auf ein niedrigeres Level zurück gegangen werden um die notwendigen Fähigkeiten für den nächsten Entwicklungsschritt zu erlangen.
Was macht diese Vorgehensweise so besonders?

Gray Cooks und Michael Boyles Studien führen zu folgender Sichtweise. Es ist zuallererst die funktionelle Bewegungsfähigkeit als Basis herzustellen. Funktionelle Leistung (Kraft und Stärke) müssen folgen, bevor in das sportspezifische Training gewechselt wird. Leider wird es in der Realität meist in umgekehrter Reihenfolge umgesetzt und verliert dabei meist den Fokus auf Funktionelle Bewegung. Das bedeutet Dysbalancen werden größer und Ausgleichsbewegungen manifestieren sich.
Werden diese nicht korrigiert, ist es nur eine Frage der Zeit bis körperliche Probleme auftreten. Das Verletzungsrisiko erhöht sich erheblich.
Im Functional Training leiten wir aus den natürlichen Bewegungsmustern Basisübungen ab. Über Positionsänderungen und Nutzung von Gewichten ergibt sich ein Übungskatalog mit Progessions- und Regressionsstufen. Dieser Katalog ermöglicht es einem Certifiied Functional and Strength Coach individuell auf den Klienten einzugehen und gezielt Trainingsreize zu setzen. Fehlbelastungen werden verhindern und das Verletzungsrisiko sehr stark reduziert.
Unser erstes Bewegungsmuster
Auf dem Rücken liegend lernen wir den Kopf zu heben und zu drehen (wir schauen der Mama nach). Wir stärken unsere Nackenmuskulatur. Rundern mit den Armen und entdecken den Bewegungsumfang der Schulter. Hey was sehe ich denn da unten. Die Beine entdecken wir rein zufällig. Wollen aber unbedingt am goßen Zeh nuckeln. Mobilisieren unsere Hüfte und trainieren unseren Core. Bereiten uns auf das Rollen vor.
Aber dazu mehr in meinem nächsten Beitrag.
Werde fit für was auch immer
euer Fidi